Balu

ca. 01.06.2021

15.06.2022

Obwohl wir ja Aufnahmestopp haben und unseren Bestand nicht mehr auffüllen wollten, passierte es doch wieder. Eines Tages erhielt ich eine Anfrage von einer deutschen Bekannten aus dem Dorf. Nachbarn von ihr wollten schon seit längerer Zeit einen der beiden Hunde abgeben, ob wir eine Idee hätten. Es wären zwei Labradore, eine Hündin und ein Rüde, der Rüde müsse nun weg. Die Besitzer hätten vergeblich versucht, das Tier zu verkaufen. Beide Hunde wären offensichtlich ausschließlich draußen auf dem Hof sich selbst überlassen. Und der Rüde hätte ein Problem mit Frauen, es wäre aber noch nicht zu irgendwelchen konkreten Vorfällen gekommen.

Nach einiger Überlegung sagten wir zu, uns den Hund wenigstens einmal anzusehen (sowas geht bei uns eigentlich immer schief…). Als wir ankamen, fanden wir zwei vollkommen unerzogene Hunde vor. Die Hündin bemühte sich sehr um Aufmerksamkeit bei ihren Besitzern, bekam sie aber nicht. Der Rüde sprang wie verrückt umher und knurrte unsere deutsche Bekannte an. Es schien, dass er Angst vor seiner Besitzerin hatte, dem Mann gegenüber war er freundlich. Die Tiere lebten nur auf dem Hof, ohne Zutritt zum Haus, sie hatten eine Hütte zur Verfügung.

Jürgen und ich hatten uns schnell ohne Worte verständigt, dass wir den Rüden dort wegholen würden – das war kein Zustand für den offensichtlich vollkommen unterforderten Hund und es war abzusehen, wann es zu einem Vorfall mit der Besitzerin kommen würde. Das hätte das Ende für den Hund bedeutet, der gar nichts dafür konnte. Wir machten also den Eigentümern klar, dass wir Balu mitnehmen und ihm ein neues Heim geben, aber nichts für ihn bezahlen würden. Die beiden wollten ihn so dringend loswerden, dass das ok war – als wir später den Impfpass bekamen, sahen wir, dass er (natürlich) nicht geimpft war – er hatte nur eine Welpenimpfung bekommen – keinen Chip hatte und kastriert war er natürlich auch nicht. Die Hündin wäre seine Schwester, wurde uns gesagt, und sollte dort bleiben. Das gefiel mir zwar gar nicht, aber es war aktuell nicht zu ändern. Jürgen und ich waren uns aber sofort einige, dass die Hündin ebenfalls zu uns kommen konnte, wenn sie wegsollte – was zeitlich dort bereits absehbar war. – Ein halbes Jahr später war es dann tatsächlich auch so weit, die Hündin musste sofort innerhalb zwei Stunden dort weg. Ihr findet sie in der Monsterbande unter „Luna„.

Balu hat sich recht schnell eingelebt, versteht sich gut mit allen Hunden – egal ob draußen oder drinnen, er läuft überall mit. Mir gegenüber war er anfänglich gelegentlich misstrauisch und hat auch das eine oder andere Mal geknurrt. Mit der Zeit und dem wachsenden Vertrauen hat sich das aber gelegt. Dass Jürgen einige Wochen nach Balus Einzug für eine Weile in Deutschland war und Balu sich mit mir arrangieren musste, war sehr positiv und hat unser Verhältnis sehr verbessert. Balu ist extrem intelligent, lernt superschnell und genießt es sehr, dass er hier so viele vierbeinige Freunde zum Spielen hat. Hier sind einige Bilder von ihm: