Fips

ca. 02.2010 – 27.11.2020

27.11.2020

Es blieb uns nicht mehr viel Zeit mit Fips, aber in diesen wenigen Tagen ginge es ihm sehr gut, weswegen wir sehr dankbar sind. Wenn wir das Röntgenbild nicht gesehehn hätten, wären wir davon ausgegangen, daß mit ihm wieder alles gut ist. Er war aktiv, aufmerksam, hat mit Appetit gefressen, seine Kumpel angestänkert, seine Runden auf dem Hof gedreht – alles so, wie ein Fips das so macht. Bis Freitag mittag ging es ihm so gut, dann war es buchstäblich schlagartig vorbei und noch bevor wir mit ihm beim Tierarzt waren, hatte er uns auch schon schnell, leise und ohne Schmerzen verlassen.

So sehr sein Verlust auch schmerzt und so sehr uns dieser immer lustige und fröhliche kleine Clown fehlt und weiter fehlen wird, sind wir doch sehr froh, dass er so schnell und schmerzfrei gehen konnte. Alles andere hätte dieser tolle und einzigartige Hund nicht verdient.

Sicherlich hat er bereits alle seine Freunde auf der anderen Seite wiedergetroffen und vertreibt ihnen jetzt mit seinen Späßen und Albernheiten auf der anderen Seite die Zeit, bis wir wieder alle zusammen sind.

Machs gut, du toller, fröhlicher und einzigartiger Schatz – es wird noch etwas dauern, aber ich bin sicher, wir sehen uns wieder.

24.11.2020

Es gibt Neuigkeiten von Fips und leider sind sie katastrophal…

Fips fraß ab vorige Woche Freitag plötzlich so gut wie nichts mehr. Vorher war sein Appetit immer gut, aber nun plötzlich nicht mehr. Beim TA wurde deutlich erhöhte Temperatur festgestellt und weil Verdacht auf Babesiose vorlag, wurde er dagegen behandelt. Es ging ihm Samstag und Sonntag aber nicht deutlich besser, wie es sonst üblicherweise nach der Babesiose-Behandlung der Fall ist. So waren wir Samstag und auch Sonntag mit ihm beim TA. Am Montag musste er ebenfalls wieder hin und dort wurde dann bemerkt, dass er schwerer atmete als er sollte; und er hustete einmal kurz.

Weil er bereits fast 11 Jahre alt ist, hat die Praxis wegen des Hustens sicherheitshalber ein Röntgenbild gemacht und es wurde festgestellt, was niemand vermutet hat und selbst den Tierarzt überraschte: Fips ist voller Tumore. Er hat Krebs und das in einer Ausprägung, dass selbst unser TA meinte, dass er so etwas noch selten gesehen hätte.

Auch wenn wir es nicht akzeptieren wollen, ist keine Behandlung mehr möglich. Seine Prognose liegt bei Stunden bis Tagen, möglicherweise aber unwahrscheinlich Wochen.

Er bekommt aktuell zweimal täglich Schmerzmittel und ich habe ihn auf vier Mahlzeiten am Tag umgestellt. Im Augenblick frisst er tatsächlich alle vier Mahlzeiten mit großem Appetit und man würde von seinem Verhalten nicht denken, dass er so todkrank ist. Er geht mit raus, bellt wegen allem und nichts, stänkert seine Kumpel an und freut sich, wenn er gekrault wird. Wenn wir nicht das Röntgenbild gesehen hätten, würden wir annehmen, die Behandlung gegen Babesiose hat gegriffen und es geht ihm wieder gut.

So ist es aber leider nicht und es kann jederzeit und unter Umständen schnell zu Ende sein. Natürlich darf er im Moment alles und wir freuen uns über jeden Beller, den er so gern und ausgiebig von sich gibt.

Und wir hoffen so sehr, dass es ihm noch eine möglichst lange Zeit gut geht, bevor er sich auf den Weg machen muss.

 

09.2020

Fips ist mit den Jahren zwar etwas ruhiger geworden, aber immer noch frech und vor allem lautstark. Er ist eine fürchterliche Quasselstrippe und schafft es manchmal nicht einmal, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne dabei irgendwelche Laute von sich zu geben. 

Leider hatte er vor ein paar Jahren – ähnlich wie Lara und Ben – ein Problem mit dem Rücken. Das konnte – wie bei den anderen beiden auch – zwar behoben werden, aber seitdem kann Fips sich nicht mehr so unbeschwert bewegen wie davor. Laufen und auch Rennen klappt ohne Einschränkungen, aber springen oder gar Riesensprünge machen, wie früher, das geht leider nicht mehr. Aber er ist vollkommen schmerzfrei und weil er ja nicht mehr blutjung ist, schränkt es ihn nicht sehr ein.

Und ebenfalls seit ein paar Jahren hat er gelegentliche leichte epileptische Anfälle. Es sind keine krampfartigen Geschehen, wie bei Maxi und Mausi, sondern eine Muskelversteifung begleitet von starkem Sabbern. Dies tritt oftmals monatelang gar nicht auf und wird bisher nicht medikamentös behandelt.

Ein Clown ist unser Fips nach wie vor und wird das sicherlich auch immer bleiben.

08.2010

 

Fips ist unser ein Findelkind. Am 22.08.2010 waren wir mit Bekannten zum Essen verabredet. Auf dem Weg in die übernächste Stadt zum Restaurant sahen wir durch das Gestrüpp am Straßenrand einen kleinen weißen Wuschelhund mutterseelenallein im Graben sitzen. Entlang der der ganzen Straße war kein Haus oder Hof zu sehen, wo er denn hingehören konnte. Der Welpe saß im Gestrüpp neben einem Futtersack, hatte sich dort eine Kuhle gebuddelt und hatte es sich scheinbar richtig gemütlich gemacht. Wir wissen es natürlich nicht genau, aber die ganze Situation des kleinen Hundes machte auf uns den Eindruck, als wenn ihn dort jemand mitsamt dem Sack herausgeworfen hat.  Glücklicherweise war der Sack wenigstens nicht zugebunden, sonst hätte dem kleinen weissen Wuschelhund ein viel schlimmeres Schicksal gedroht.

Der kleine Rüde war, als wir ihn fanden, etwa sechs Monate alt. Mal abgesehen von Flöhen quietschfidel und putzmunter, äußerst gelehrig und ein gigantisches Energiebündel. Fips ist anscheinend ein Puli, eine ungarische Hütehundrasse. Vor lauter Lebensfreude weiß er mittlerweile oft nicht, was er als Erstes für einen Blödsinn anstellen soll und hat einen Heidenspaß mit seinen vierbeinigen Kumpels. Er zeigt bereits Puli-Anteile und fängt schon an zu hüten – allerdings muss das dringend noch in die richtigen Bahnen gelenkt werden, weil er es manchmal doch etwas übertreibt.

Der Kleine ist mobil, fidel und ein ausgesprochener Clown. Aber seht selbst