Mausi Mops

* 08.03.2012 – 06.06.2023

06.06.2023

Obwohl Mausi mit Tabletten gegen die Epilepsie und später auch für ihr Herz gut eingestellt war und 2021 noch eine schlimme Lungenembolie überstanden hat, ging es ihr in den letzten Monaten immer schlechter – ohne konkret feststellbaren Grund – und sie baute immer mehr ab. Mittlerweile vollständig blind, zeigte sie sich zunehmend und in immer länger andauernden Zeiträumen völlig verwirrt und orientierungslos – woran leider weder Karsivan noch Vitofyllin etwas ändern konnten – und auch ihre Hüfte machte ihr immer häufiger Probleme, so dass sie oft kaum aufstehen konnte. Schon eine ganze Weile schaffte sie es nicht mehr, selbstständig durch die Hundeklappe zu gehen und nach draußen konnte sie schon eine ganze Zeit lang nicht mehr ohne Aufsicht, weil sie sich auf dem Gelände heillos verirrte. Irgendwann schlief sie den größten Teil des Tages. Von Lebensqualität konnte man nicht mehr wirklich reden, aber solange wir sie mit Schmerzmitteln schmerzfrei halten konnten, sollte sie ihre Zeit haben. An dem Tag, an dem wir sie gehen lassen mussten, bekam sie ein Vestibularsyndrom Das alleine wäre nicht das Problem gewesen – wir wissen ja, dass das behandelbar ist – aber in der Summe der Dinge, vor allem mit der Überlegung ihrer Epilepsie und der Befürchtung, dass sie die Tabletten wieder nicht nimmt, haben wir entschlossen, das Mädchen gehen zu lassen. Auch mit Behandlung des Vestibularsyndroms hätten wir keine zufriedenstellende Lebensqualität mehr herstellen können, daher schien es im Sinne von unserem Mausi die beste Entscheidung.

Sie hüpft hoffentlich jetzt schmerzfrei und mit Adleraugen mit Nino Mops um die Wetter. Wir vermissen das kleine dickköpfige kämpferische Mädchen sehr und sind froh, dass wir ihr einige schöne, geliebte Jahre schenken konnten. Bis bald, kleine Mausi, wir sehen uns wieder!

 

09.2020

Im Oktober 2018 hat Mausi uns eine Zeitlang arge Sorgen bereitet. Am 03.10.2018 – abends bei der Zubereitung des Hundefutters – brach Mausi plötzlich in unserem Flur zusammen und begann sich in Krämpfen auf dem Boden zu winden. Zum Glück passierte das etwa zwei Meter neben mir, weswegen ich sofort reagieren konnte und sie in einem separaten Raum gebracht habe. Wir hatten schon öfter Hunde mit epileptischen Anfällen, daher erkenne ich eine Epilepsie wenn sie auftritt. Anders als bei den Anfällen anderer Hunde hörte der Anfall von Mausi aber nicht auf. Sie krampfte und krampfte und drehte sich dabei  – nach hinten überdehnt – auf dem Boden liegend ständig um sich selbst im Kreis. Bei jeder Drehung lief sie Gefahr, mit dem Kopf auf dem Boden aufzuschlagen. Unglücklicherweise hatte ich kein Diazepam im Haus, das letzte hatte ich entsorgt, weil es völlig überlagert war. Die einzige Tierklinik die um diese Zeit noch geöffnet hatte lag gut 45 Minuten Fahrzeit von uns weg. Mit einer derart krampfenden und sich ständig drehenden Mausi konnte ich zudem unmöglich selbst Auto fahren. Ich konnte sie so weder ins Auto noch in eine Hundebox legen.  Jürgen war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland und ich somit allein auf dem Hof. 

In meiner Verzweiflung – Mausi krampfte da sicher schon eine Stunde und es nahm einfach kein Ende, ich konnte nicht einmal weg das Handy suchen, weil ich sie ständig festhalten musste – habe ich dann in einer kleinen Krampfpause das Handy gefunden und eine im Ort lebende deutsche Bekannte angerufen, ihr kurz das Problem geschildert und sie war so lieb und hat Mausi und mich zur TK gefahren.

Dort ging es Mausi nach Gabe einiger Medikamente schnell besser und sie hatte auf der Rückfahrt nur noch einen letzten Krampfanfall, der von allein wieder aufhörte. Allerdings war sie stark desorientiert, ihr war offensichtlich irrsinnig schwindelig, sie konnte nicht laufen und war instabil. Nachdem sie die nächsten beiden Tage weitgehend zum Eigenschutz in einer Box verbracht hatte, ging es Mausi wieder gut und alle Folgeerscheinungen waren weg. Am Tag nach dem Krampfanfall war ich mit ihr noch in „unserer“ Tierklinik und habe das weitere Vorgehen mit ihnen besprochen. Ein Blutbild wurde gemacht – das war unauffällig – und ich bekam Diazepam und Medikamente für Mausi. Es wurde besprochen, dass ich das Diazepam und die Medikamente einsetzen sollte, sofern es zu weiteren Krämpfen kommt – in der Hoffnung, dass es eine einmalige Sache ist. 

Leider war es kein einmaliger Anfall, gut eine Woche später, am 10.10.2018, hatte Mausi den nächsten, noch heftigeren Krampfanfall, der ebenfalls wieder konstantes Rollen auslöste und nicht von allein aufhörte. Dieses Mal passierte es mittags, unser Nachbar war gerade da, der auf Mausi aufgepasst hat – damit sie sich nicht den Kopf aufschlägt – während ich Diazepam holte. Das Diazepam wirkte nach etwa einer halben Stunde wenigstens so weit, dass ich es wagen konnte, allein mit Mausi im Auto nach Szeged in die Klinik zu fahren. Die Fahrt dauert eine gute Stunde und Mausi lag im Auto in der Hundebox, gut gepolstert zwischen zwei großen Decken. Und ich habe gefühlt jeden Kilometer angehalten um zu schauen, ob alles gut ist.

Von unterwegs hatte ich uns bereits angekündigt und konnte mit Mausi direkt zum Doc, als wir endlich in Szeged ankamen. Wieder hörten die Krämpfe nach Gabe von Medikamenten sehr schnell auf, Mausi war allerdings noch deutlich orientierungsloser, taumeliger und instabiler als in der Woche vorher. Unser TA hat uns dann gesagt, dass aus unerfindlichen Gründen bei Mausis epileptischen Anfällen offenbar immer das Vestibularorgan – was u.a. für das Gleichgewicht verantwortlich ist – mit betroffen ist und es daher zu dem konstanten Drehen, der Orientierungslosigkeit, extremen Schwindelanfällen und Instabilität kommt. Nach diesem Anfall dauerte es fast zwei Wochen bis Mausi wieder völlig schwindelfrei und stabil war. Und sie bekommt seitdem zweimal täglich Medikamente, die so gut greifen, dass sie seitdem keinen Anfall mehr hatte. Wir hoffen, dass das so bleibt und Mausi nun den Rest ihres Lebens problemfrei leben darf. 

 

16.12.2017

Mausi Mops hat mich die letzten beiden Tage gut auf Trab gehalten. Unser TA hatte ja den Verdacht, dass Mausi einen Leistenbruch hat. Weil sie sich erst einmal etwas erholen und Gewicht zulegen sollte, wurde das erstmal nicht weiter untersucht.

Vorgestern wurde plötzlich aus dem eigentlich vorher leeren Hautsack eine dicke, feste Beule. Ich habe Mausi umgehend eingepackt und bin mit ihr stante pede zur Tierklinik gefahren. Dort wurde sofort eine Not-OP wegen akuter Lebensgefahr vorgenommen. Der Darm war durch den Leistenbruch gerutscht und so etwas überlebt ein Hund nur sehr kurze Zeit. Der Leistenbruch wurde gerichtet und der Darm war zum Glück nicht beschädigt. Es sah erst einmal alles soweit gut aus und ich konnte Mausi wieder mit nach Hause nehmen. Sie war -was völlig normal nach einer solchen OP ist – still und hat den halben Abend geschlafen. Fressen mochte sie auch nicht, was aber auch völlig im grünen Bereich nach einem solchen Eingriff ist. 

Am nächsten Morgen mochte sie immer noch nichts fressen und trinken auch nicht. Sie war sehr still, lief nicht und verkroch sich unter dem Sofa. Dort saß sie drei Stunden später immer noch und mochte immer noch nicht trinken noch fressen.

Das war jetzt nicht definitiv nicht mehr im Normalbereich. Weil das Wochenende vor der Tür stand – am WE bekommt man hier in Ungarn meist keinen Tierarzt – hab ich sie geschnappt und bin noch einmal mit ihr zur Tierklinik. Und wieder folgte umgehend eine Not-OP wegen akuter Lebensgefahr. Diesmal hatte der Darm seine Tätigkeit komplett eingestellt.

Die Kontrolle des Darms verlief ohne Befund und auch die Gebärmutter von Mausi wurde kontrolliert. Diese war nicht unauffällig, ganz im Gegenteil! Sie wies deutliche und massive Durchblutungsstörungen auf und es fand sich gestocktes Blut darin. Unser Tierarzt hat den Verdacht, dass die Gebärmutter beim Leistenbruch ebenfalls massiv eingeklemmt wurde und die Probleme verursacht hat. Mausi wurde dann während der OP direkt kastriert.

Als ich sie mitgenommen habe, funktionierte ihr Darm bereits wieder – die Darmgeräusche wurden extra nochmals abgehört. Bereits auf der Rückfahrt ging es ihr besser als am Abend davor nach der OP. Heute morgen hat sie dann getrunken, gefressen und ihre Medikamente anstandslos genommen. Es scheint, dass das Gröbste überstanden ist und sie in 14 Tagen, wenn alles verheilt ist, quasi wieder wie neu ist.

Ich habe jetzt einige graue Haare mehr – OPs bei Möpsen sind immer besonders risikoreich – und bin sehr froh, dass wir die Probleme rechtzeitig bemerkt haben und Mausi die OPs gut überstanden hat. Nun steht einem schönen Leben hoffentlich nichts mehr im Weg.

Nachtrag: 14 Tage später beim Entfernen der Nähte: Mausi war so entspannt beim Entfernen der Nähte, dass sie auf dem Rücken liegend auf dem Tierarzttisch dabei eingeschlafen ist und laut geschnarcht hat – zur allgemeinen Belustigung des kompletten Praxisteams. Das ist doch mal ein tiefenentspannter Mops :).

 

30.10.2017

Seit gestern unterstützt wieder ein Mopsmädchen unsere Mopsjungs. Eigentlich war ja ein weiterer Hund  nicht geplant, aber wie so oft kam es anders als gedacht. Die Maus war im ungarischen Pendant von ebay Kleinanzeigen inseriert und wurde dort für ein Kleingeld von umgerechnet ca. 30 € angeboten. So ein Betrag ist selbst für ungarische Verhältnisse nicht viel und beim Gedanken, dass jemand das Mädel kauft um damit – womöglich weiter – Welpen zu produzieren, standen mir die Haare zu Berge. Die Anzeige war eingestellt mit einem erbärmlichen Bild eines im Dreck zwischen Steinplatten sitzenden kreuzunglücklichen Mopses. Nämlich diesem hier:

Auf dem Bild sah es so aus, als hätte sie entweder ein recht großes Gesäuge oder eine dicke Schwellung an den Hinterbeinen. Jedenfalls ließ mich das Bild des armen Mopsmädels nicht mehr los.  Dementsprechend fuhr ich am nächsten Tag los, um das Mädchen zu holen. Meine Intuition hatte mich nicht betrogen. Mausi Mops kommt aus einer „Welpenfabrik“, einer sogenannten Puppymill. Allerdings musste ich im Vorraum warten, weswegen ich mir über die Zustände dort kein Bild machen konnte. Es waren aber Mopswelpen da – die wollte der „Besitzer“ mir zuerst verkaufen und weitere Möpse hörte ich bellen.

Mausi – auf diesen Namen reagiert sie prima – hatte wohl ausgedient und wurde nicht mehr benötigt und deswegen „entsorgt“. Ich zahlte dem Mann die umgerechnet etwa 30 Euro und nahm das Mädchen mit.

Mausi ist 5,5 Jahre alt und im Hinblick auf ihre Geschichte einigermaßen gesund. Sie hat eine Verletzung am Auge die man auf dem oberen Bild sehen kann und entweder ein tatsächlich großes Gesäuge oder evtl. einen Leistenbruch am linken Hinterbein. Unser Tierarzt war sich da nicht ganz sicher, also müssen wir das in der Tierklinik genauer abklären lassen. Und sie ist erbarmungswürdig mager…

Mausi Mops ist aber ein aufgewecktes, sehr liebes kleines Mädchen. Ihrem Verhalten merkt man an, dass das Zusammenleben mit anderen Hunden nichts fremdes für sie ist. Mausi ist ungemein freundlich, sehr neugierig und kennt buchstäblich im Moment nichts, was für andere Hunde normales „Tagesgeschäft“ ist. Gestern Abend fand sie beispielsweise das Rauschen der Blätter sehr alarmierend…  Fernsehen findet sie sehr spannend. Im Moment ist sie insgesamt natürlich noch sehr unsicher, aber durch ihre Neugier wird sich das sicher schnell legen. Unsere Mopsjungs finden sie nett und ganz sicher werden die drei schnell ein Team. Beim Spaziergang auf dem Hof heute waren die drei sich bereits einig, welche Stellen am besten riechen und was man näher untersuchen sollte.